Es war im Februar 1898, als sich in Aachen ein Elektrotechnischer Verein gründete, dem 33 Mitglieder beitraten. Der erste Vorstand bestand aus dem Vorsitzenden Oberingenieur E. Schulz und dem zweiten Vorsitzenden Prof. Dr. Otto Grotrian, der in Göttingen Physik studiert hatte und seit 1886 Professor für Elektrotechnik in Aachen war. Bereits im September 1898 trat der Aachener Verein bei seiner 9. Vereinssitzung im Vereinslokal Alt-Bayern dem VDE bei und ist somit die Keimzelle des VDE Regio Aachen. Im Bewusstsein dieser Geschichte und der 125 Jahre, in denen Aachen durch die Hochschulen und die ansässigen Unternehmen stets eine wichtige Rolle in der Weiterentwicklung der Elektrotechnik spielte, feierte der VDE Regio Aachen am 17. August 2023 in einem passenden Ambiente das 125jährige Jubiläum. Es wurde aber kein rührseliger Blick in die Vergangenheit, auch wenn das einen Abend hätte füllen können. Vielmehr wurden die Zukunft und die Herausforderungen in den Blick genommen, und das Networking und das Miteinander der Vereinsmitglieder in den Mittelpunkt gestellt. Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden Prof. Dr.-Ing. Mark Hellmanns und den zweiten Vorsitzenden Thomas Schulz zeigte sich der Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier bei seinem Grußwort gut orientiert über den VDE und die anstehenden Herausforderungen der Digitalisierung und der Energiewende. Diese Herausforderungen, die uns einige Zeit beschäftigen werden, erfordern eine Zusammenarbeit aller Ingenieursgenerationen. Die anschließende Verleihung des VDE-Preises 2023 an die besten Aachener Studierenden der Elektrotechnik war da ein passender Anschluß. Mit dem Preis werden jährlich Aachener Studierende ausgezeichnet, die sich neben hervorragenden Studienleistungen auch durch gemeinnützige Aktivitäten neben dem Studium auszeichnen. In diesem Jahr waren dies die RWTH-Studenten Marbod Kollnig, Jonathan Plett, Niklas Thomas sowie Benedikt Wahl und die FH-Studenten Johannes Emunds und Sebastian Lüscher. Der Preis wurde durch die Mitglieder der Auswahlkommission, Prof. Dr. Snjezana Gligorevic und Prof. Dr. Frank Hartung, überreicht. Im Anschluss gab der CEO und Vorstandsvorsitzende des VDE-Gesamtverbandes, Ansgar Hinz, eine Keynote-Präsentation mit dem Titel „Next-Generation“. Auch hier war der Name Programm und die Keynote beleuchtete unter anderem die sich wandelnden Anforderungen und Herausforderungen an Elektrotechniker, die aber auch mit einem geänderten Arbeitsumfeld einhergehen. Danach stellten drei kompetente Unternehmerpersönlichkeiten aus stellvertretenden betrieben aus der Region Ihre Sicht auf die Entwicklungen und Herausforderungen in verschiedenen Bereichen der Elektrotechnik dar. Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH, deckte dabei den Bereich der Energietechnik ab. Andreas Schneider beleuchtete als Geschäftsführer der NetAachen GmbH anschließend den Bereich der Informationstechnik. Florian Orthen, NPI Operations Project Manager bei Abiomed Europe GmbH, betrachtet die Entwicklungen im Bereich Medizintechnik. Alles drei sind Kernbereiche der Arbeit des VDE. Nach den Einzelvorträgen wurde die Domänen in einer Podiumsdiskussion, moderiert durch Thomas Schulz, anschließend in der Gesamtschau zusammengetragen. Ob der VDE in weiteren 125 Jahren dann auf 250 Jahre Geschichte zurückblicken kann, ist zwar nicht absehbar, angesichts der vielfältigen derzeitigen Herausforderungen wurde aber klar, dass der VDE und seine Themengebiete und Aktivitäten für eine lange Zeit weiter wichtig für den Industriestandort Deutschland sein werden. An dieser Stelle schloss sich das offizielle Programm. In einer offenen Networking-Atmosphäre blieben die über 160 anwesenden Mitglieder aber noch Stunden bei Fingerfood, Cocktails und anderen Getränken im Gedankenaustausch und Gespräch beim Networking zusammen. Eine Fotostation sorgte neben den fachlichen auch für viele nette soziale Momente. Und ab 23:00 wurde noch einmal richtig aufgedreht und zur After-Party mit DJ bis weit nach Mitternacht gefeiert. Dabei feierten dann doch vor allem die Mitglieder von Hochschulgruppe und YoungNet, auch aus anderen VDE-hochschulorten, so dass das Networking auch auf der Ebene funktionierte. Insgesamt war es genau die würdige, aber zukunftsorientierte Feier, die das Orga-Team so geplant hatte. Herzlichen Dank an alle Beteiligten und auf in die Zukunft.